Der Verein


Der Schützenverein „Eintracht“ 1871 e.V. Hettenhausen ist Mitglied des Hessischen Schützenverband e.V.
Bezirk 27 Fulda-Rhön, Vereinsnummer 2700037

Schützenhaus-Anschrift
Zu den Sportstätten 12
36129 Gersfeld-Hettenhausen

Telefon Schützenhaus
06656 – 5055193

Vereins-Postanschrift
Schützenverein Hettenhausen
Weyherser Weg15a
36129 Gersfeld-Hettenhausen

info@schuetzenverein-hettenhausen.de

Vorstand

Vorstandsgremium
Elmar Kirchner 06656-503030
(Gremium-Sprecher)
Kees de Boer 06656-8804
Aline Rulischek 06656-4564977
vorstand@
schuetzenverein-hettenhausen.de
Kassierer
Mirko Reuß 06656-1023
kassenwart@
schuetzenverein-hettenhausen.de
Schriftführer
Henry Hänisch 0172/3492439
schriftfuehrung@
schuetzenverein-hettenhausen.de
Sportleiter Gewehr
Christoph Helfrich 06657-7044
gewehr@
schuetzenverein-hettenhausen.de
Sportleiter Pistole
Kai Rulischek 06656-4564977
pistole@
schuetzenverein-hettenhausen.de
Sportleiter Bogen
Robert Freudensprung 0171-6512959
bogen@
schuetzenverein-hettenhausen.de
Sportleiter Jugend
Theresa Grösch 06656/5045496
jugend@
schuetzenverein-hettenhausen.de
Zeugwart
Hermann Reuß 06656-1024
zeugwart@
schuetzenverein-hettenhausen.de


Geschichte des Vereins

Die Vereinsgeschichte des Schützenvereins „Eintracht“ 1871 Hettenhausen e.V. begann am 14. Dezember des Jahres 1871, als Söhne freier Bauern ihre geselligen Treffen auf rechtlich fundierte Füße stellten und sich eine Satzung gaben. Die Satzung ist noch im Original erhalten. Sie beginnt mit folgenden Einleitungsworten:

Mehrere Bürger und Bürgersöhne zu Hettenhausen haben sich entschlossen einen gesellschaftlichen Verein unter dem Namen Eintracht zu gründen und es wurden für diesen Verein folgende Statuten verfasst …

Die Mitglieder pflegten besonders die Geselligkeit und beteiligten sich mit öffentlichen Auftritten und Darbietungen am dörflichen Leben. Insbesondere betrieben die Mitglieder mit großem Erfolg schießsportliche Übungen, die den Verein und den Ort Hettenhausen weit über seine Grenzen bekannt machten. Schon kurz nach der Vereinsgründung errichteten die Mitglieder im Schelltersgraben einen eigenen Schießstand mit unterirdischer Trefferanzeige. Dort wurden mit Büchsen, Flinten und anderen Jagdwaffen schießsportliche Wettkämpfe ausgetragen und Schützenfeste gefeiert, die nunmehr den Verein „Eintracht“ auch als Schützenverein kennzeichneten.

Der einzige heute noch erhaltene Nachweis aus dieser Zeit ist ein Erinnerungshorn, das dem „Schützenverein Eintracht“, im Jahre 1889 von der Schützengesellschaft Gersfeld als Anerkennung seiner guten Schießleistungen überreicht wurde.

Den Schießstand benutzte zwischen den Weltkriegen auch der Kyffhäuserverein und im 3. Reich kurzfristig das Militär. In dieser Zeit wurden alle Schützenvereine enteignet und ihre Betätigung verboten. Der Schießstand ist danach verfallen.

Reste von den Holzunterständen für Stand und Deckung waren noch bis Anfang der 60er Jahre erhalten. Die aufgeschütteten Erdwälle und Gräben für den Schützenstand sind mittlerweile verfallen oder wurden Ende der 60er Jahre durch den Wegebau der Flurbereinigung beseitigt. Die Mauerreste und der Erdwall der Deckung sind noch heute erhalten.

Außer wenigen Fotos aus dieser Zeit sind keine weiteren Aufzeichnungen mehr vorhanden. Vermutlich sind die ehemaligen Unterlagen von der Feuersbrunst vernichtet worden, die in 1911 fast den ganzen Ort in Schutt und Asche legte.

Die original Vereinsfahne war noch bis in die 70er Jahre erhalten, fiel aber einer Undichtigkeit im Dach des Saales der Vereinsgaststätte Simon zum Opfer und wurde vom Wirt ohne nachzufragen entsorgt.

Neugründung

einziges noch lebendes Gründungsmitglied der Neugründung in 1956 ist unser Ehrenmitglied Karl Mohr

Nachdem die Besatzungsmächte die Betätigung von Schützenvereinen wieder zuließen, entschlossen sich erneut sieben junge Männer aus Hettenhausen, den bis dahin ruhenden Schützenverein „Eintracht“ Hettenhausen wieder mit Leben zu erfüllen. In 1956 gründeten sie in der Gaststätte Simon den Schützenverein „Eintracht“ 1871 Hettenhausen neu und wählten Walter Grösch zum ersten Vorsitzenden.

Schon ein Jahr später hatte der Verein bei der Jahreshauptversammlung etwa 30 Mitglieder. In dieser Jahreshauptversammlung wurden die Vereinsgründer in ihren Ämtern bestätigt, die Gaststätte Simon zum Vereinlokal erklärt und eine vorläufige Satzung ausgearbeitet. Mit 2 selbstgebauten Scheibenzuganlagen und einem aus Spenden finanzierten Vereinsgewehr wurde im Saale Simon der Schießsport betrieben.

Den ersten Kreismeistertitel errang 1961 die Jugendmannschaft des Vereins mit den Schützen Herbert Gutermuth, Hans-Joachim Handwerk, Winfried Streck und Georg Heil. Neben dem Sportschießen sollte natürlich die Geselligkeit nicht zu kurz kommen.

Schützenfest

Man sah in dem Johannismarkt, dem einzigen noch lebendigen von ehemals fünf Markttagen, den richtigen Anlass, um ihn mit einem Vereinsfest weiter zu beleben. Mit einem selbstgefertigten Zeltanbau an das Vereinlokal wurde das erste Schützenfest des Vereins am Johannismarkt begangen. Später beschränkte man sich an den Johannismarkttagen auf Tanzveranstaltungen im Saale Simon und auf den Betrieb von Würstchen-, Los-, Schießbuden und einem Kinderkarusell durch den Verein.

Durch den Bürgermeisterwechsel in 1964 wurde von Seiten der Gemeinde dem Johannismarkt keine große Bedeutung mehr beigemessen, der Marktanteil wurde geringer. Schließlich war der Johannismarkt in dem Schützenfest aufgegangen. Zu den weiteren Aktivitäten des Vereins gehörten ein Maskenball, ein Pokalschießen und ein Hähnchenschießen, wobei der Sieger ein lebendes Geflügel erhielt.

Einen starken Mitgliederzuwachs konnte der Verein in den Jahren 1963/64 verzeichnen. Dies führte auch zu einer Stärkung in sportlicher Hinsicht. Die Schießstände im Saale Simon wurden von anfänglich vier auf sechs erweitert und zusätzlich noch zwei Stände für Zimmerstutzen eingerichtet, die bei einer späteren Saalrenovierung wieder beseitigt werden mussten. Eine wesentliche schießsportliche Bereicherung war die Einführung der Luftpistolendisziplin.
Obwohl dies bei den Gewehrschützen geteilte Meinungen hervorrief, führte die zusätzlich eingerichtete Disziplin zu vielen neuen aktiven Mitgliedern, die sich nur für das Pistolenschießen interessierten.

Abholen des Schützenkönigs Herbert Gutermuth

Ende 1964 kam es im Verein zu Unstimmigkeiten zwischen dem Vorstand und den Schützen. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde der amtierende Vorstand abgesetzt und das Vereinsmitglied Walter Hofmann zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt. Mit dem neuen Vorstand bekam der Verein weitere Aktivitäten. Das Osterschießen wurde 1964 eingeführt und jährlich eine Schützenkönigsfamilie ermittelt. Das alljährliche Osterschießen ist ein Brauch aus dem Egerland, der ehemaligen Heimat des 1. Vorsitzenden Walter Hofmann, und wird vom Schützenverein bis heute durchgeführt. Ein Höhepunkt des Vereinsgeschehens war die Abholung des Schützenkönigs, der mit vereineigener Kutsche von den Schützen und einer Kapelle zum Königsball am Johannismarkt begleitet wurde.

Die Kutsche wurde von Gerhard Schuchard, Werner Mohr, Herbert Gutermuth, Oswald Kreis, Albrecht Magerhans, Alfred Simon und dem Schützenverein Eintracht 1871 e.V. gekauft. In den 70er Jahren wurde die Kutsche nicht mehr benutzt und schließlich ohne Absprache vom Vereinswirt verkauft.

Erste Pistolenmannschaft

Der Verein erhielt eine ordentliche Satzung und wurde 1965 wieder in das Vereinsregister eingetragen. In 1966 wurde im Verein eine eigene Pistolengemeinschaft gegründet, die durch tatkräftige Unterstützung von Wilhelm Schröder bald von sich reden machte.

Die Pistolengemeinschaft führte das Neujahrsglückschießen mit anschließendem „Zwiebelsploatzessen“ ein, das bis heute noch großen Anklang findet. In 1967 wurde das Vereinsmitglied Werner Mohr zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt. Die folgenden Jahre standen nun ganz im Zeichen des Erfolgs, der sich stark entwickelnden Sportpistolenmannschaft. Viele Schützen aus nah und fern waren in unserem Verein aktiv.

Das Schießen unter sehr bescheidenen Verhältnissen, meist auf Militärschießanlagen, änderte sich kurzfristig, als Werner Mohr beim Anbau seiner Fabrik für den Verein die Möglichkeit schaffte, einen 25 und 50 Meter KK-Schießstand zu integrieren. Von den Vereinsmitgliedern wurden binnen kürzester Zeit Blenden in der etwas breiteren Baugrube angebracht und eine Duellanlage gekauft. Der Frühstücksraum der Firma wurde an den Wochenenden als Aufenthaltsraum für die Schützen mitbenutzt. Ab jetzt beteiligte sich der Verein mit großem Erfolg an den Städtefernwettkämpfen und Gegner wie Berlin, Hamburg, Frankfurt und andere große Städte wurden besiegt. So schafften es die Eintrachtschützen bis zum deutschen Vizemeister und machten den Verein weit über die Grenzen von Hettenhausen und Hessen im gesamten Bundesgebiet bekannt.

Dieser Schießstand schien bald zu eng zu werden und man beauftragte das Vereinsmitglied und Architekt Heiner Freitag mit Planung für einen Schießstand, in dem alle Disziplinen geschossen werden konnten. Der vorgelegte Entwurf mit Parkdeck und Terrassenkaffee war wunderbar, scheiterte aber an der Finanzierung. Man suchte nach günstigeren Möglichkeiten, kaufte ein Grundstück, um es bei der anstehenden Flutbereinigung gegen ein geeigneteres Grundstück im Hartlingsgraben zu tauschen. Wieder wurden Pläne gefertigt und auf Verlangen der Stadt Gersfeld in ein Gemeinschaftsprojekt geändert. Unter der Federführung von Hermann Reuß wurden zwischenzeitlich erhebliche Veränderungen an unserem Kleinkaliberschießstand durchgeführt um die Bedingungen für eine sicherheitstechnische Abnahme durch die Behörden zu erfüllen. Auf dem Wege zu einem geeigneten Schützenhausneubau wurde die Interessengemeinschaft „Mehrzweckhallebau“ mit interessierten anderen Vereinen gegründet, die zum Ziel hatte, ein Sportzentrum mit Schießständen in den Fuldawiesen zu bauen..

Wieder wurden Pläne gefertigt, verworfen und neu erstellt. Nach knapp zwei Jahren scheiterte auch dieses Projekt an der notwendigen Finanzierung. Bis 1977 wurde nach anderen finanzierbaren Möglichkeiten gesucht, die auf unserem Gelände im Hartlingsgraben verwirklicht werden sollten. Da in 1972 nur noch zwei Marktstände auf dem Johannis-markt vertreten waren und die Einnahmen aus den vereinseigenen Buden einschließlich der Eintrittsgelder nicht mehr für die Kosten der Kapelle auf dem Königsball reichten, wurde auf Betreiben von Schützenbruder Hermann Reuß erstmals in 1973 auf unserem Gelände im Hartlingsgraben ein „Johannisfeuer“ entfacht.
Mit Würstchen und Getränken war es ein voller Erfolg, sodass erstmals wieder die Kosten für den anschließenden Königsball gesichert waren und noch etwas für die Vereinskasse übrig blieb. Dies führte zu dem Beschluss ab jetzt alle weiteren Feste in einem Zelt zu veranstalten, was unserem Schützenhausbauvorhaben sehr zu Gute kam.

Schützenhausneubau

Die Vereinskasse erholte sich gut durch die erfolgreichen Schützenfeste, so dass wieder Pläne zum Schießstandneubau auf unserem Vereinsgelände im Hartlingsgraben verfolgt wurden. Zwischenzeitlich errichtete die Stadt Gersfeld mit der Sportgemeinde Hettenhausen ein Umkleidegebäude am Sportplatz.

Da sich die eigenen Baupläne im Hartlingsgraben nicht zu verwirklichen schienen, beschlossen die Mitglieder sich an einem Sportzentrum neben dem Sportplatz zu beteiligen. Erneut wurde das Vereinsmitglied Heiner Freitag mit der Fertigung von Plänen und das Vereinsmitglied Hermann Reuß mit der Durchführung des Genehmigungs- verfahrens, sowie der Beschaffung von Zuschüssen beauftragt.

Das Verfahren zur Genehmigung des Schießstandneubaues gestaltete sich wegen immer neuen behördlichen Auflagen und Ansichten schwierig. Was die eine Behörde verlangte, verwarf eine andere, bis auch dieses Projekt entgültig zu scheitern schien. Nur durch besonderes Verhandlungsgeschick unseres Vereins konnte noch eine Einigung zwischen den Ansichten der Stadt Gersfeld, dem Regierungspräsidium in Kassel, dem Bauamt in Fulda sowie den Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzbehörden gefunden werden. Erneut mussten die Baupläne mehrfach den behördlichen Anforderungen angepasst werden. Die bezuschussungsfähige Bausumme war mit 240.000,00DM festgestellt worden.

Es wurden viele Auflagen erteilt und mit einer vorläufigen Baugenehmigung für Erdarbeiten konnte im Oktober 1978 mit dem Schützenhausneubau begonnen werden. Die Bauarbeiten gestalteten sich jedoch schwierig, weil durch den Erddruck des angrenzenden Hanges nur eine Ausführung in Stahlbeton in Frage kam.

Nachdem die ersten Mauern standen, wurde der Bau durch ein Unwetter mit einer Schlammlawine überdeckt und musste von Hand freigeschaufelt werden. Dies wiederholte sich etwas später noch zweimal. Nach der Fertigstellung der Decke kam es zu einem Baustopp mit Androhung von Zwangsgeld. Die Behörden konnten sich nicht einigen und verweigerten die endgültige Baugenehmigung.
Trotzdem wurde weiter gebaut und unendliche Bemühungen um eine Baugenehmigung angestrengt. Die behördliche Bestrafung blieb aber nicht aus.

Ende 1981 konnte endlich das Richtfest gefeiert werden. Im gleichen Jahr feierte der Schützenverein auch seine 25-jährige Neugründung unter der Schirmherrschaft des hessischen Ministerpräsidenten Herrn Holger Börner. In 1981 wurde durch Hermann Reuß die aus dem Jahre 1965 stammende Satzung total überarbeitet und den rechtlichen Bedingungen eines gemeinnützigen Vereins angepasst.
Nach Erteilung der Gemeinmützigkeitsbescheinigung wurde die Satzung in 1983 erneut geändert, um auch dem Datenschutz der Mitglieder gerecht zu werden.
In der Jahreshauptversammlung von 1982 wurde das Vereinmitglied Peter Reuß zum neuen ersten Vorsitzender gewählt und verlieh dem Verein wieder viele persönliche, neue und positive Impulse. Aus Anerkennung der Verdienste um den Verein, sowie seiner langjährigen, guten Vorstandstätigkeit ernannte die Jahreshauptversammlung den bisherigen Vorstand Werner Mohr zum Ehrenvorsitzenden.

Nachdem die letzten Änderungen der Bauzeichnung den Wünschen der Schützen und Behörden entsprachen, konnte nach vielen freiwilligen Arbeitsstunden, unser Schützenhaus in 1985 eingeweiht werden. Die Baukosten beliefen sich auf ca. 480.000,-DM ohne Einrichtung. Sie wurden überwiegend durch eine Vereinsumlage und dem selbstlosen Einsatz der Mitglieder, sowie durch Zuschüsse erbracht.

Einen besonderen Dank gilt unserem zwischenzeitlich verstorbenen Vereinsmitglied und Architekten Heiner Freitag für die Fertigung der zahlreichen Baupläne und deren vielen Änderungen, sowie allen am Bau beteiligten Helfern und Gönnern des Vereins, insbesondere Kurt Binder, der die meisten Arbeitsstunden leistete.

Der Verein heute

Zu den jetzigen zahlreichen Aktivitäten des Vereins gehört die Teilnahme von Eintrachtschützen an den Rundenwettkämpfen, Stadt-, Kreis-, Gau- und Landesmeisterschaften, Pokal- oder andere Schießsportveranstaltungen, in den Disziplinen Luftgewehr, Luftpistole, Sportgewehr Dreistellungskampf, und Sportpistole.

Als neueste Disziplin ist 2002 das Bogenschießen ins Leben gerufen worden und auf große Resonanz gestoßen. Auch Vorderlader und Böllerschießen werden durchgeführt. Zum alljährlichen, festen Vereinsprogramm gehören Königsschießen, Osterschießen, Neujahrsschießen, Tag der offenen Tür, sowie ein Lumpenball, ein Schützenfest, ein Vereinspokalschießen und ein Preisskat. Weitere Veranstaltungen werden von unserem Festausschuss geplant und durchgeführt.


Ortsgeschichte Hettenhausen/Rhön

Hettenhausen ist heute mehr als tausend Jahre alt. Seine Gründung konnte bis heute nicht urkundlich nachgewiesen werden, jedoch wurde der Ort schon in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 927 mit zwei Schenkern und fünf Zeugen erwähnt. Aus dem Umstand, dass der Gründer des Ortes, wie damals üblich, in der Schenkungsurkunde nicht bekannt ist, kann man davon ausgehen, dass der Ort bereits lange Zeit vorher bestanden hat. Dies wird weiter belegt durch einen in der Schenkungsurkunde genannten Hettenhäuser Feldmarkt und eine schon bestandene Mühle. Zur Namensgebung gibt es zwei Vermutungen. Zum einen glaubt man, dass ein Bürger Namens „Hatte“ den Ort gründete.

Dies würde auch die frühere Schreibweise Hättenhausen, als Hettenhausen noch zu Bayern gehörte, erklären. Die andere Möglichkeit wird den Chatten zugeschrieben, die von Westen her die Rhöntäler besiedelten. Heute noch finden sich Spuren dieser Theorie in der Widmung von Flur- und Flächenbezeichnungen, wie „auf der Heid“, „Heidküppel“ oder „Heidäcker“. Auch im mundartlichen Sprachgebrauch der Nachbarortschaften wird Hettenhausen von der älteren Bevölkerung noch mit „Heidehuise“ bezeichnet. Schon früh war Hettenhausen ein bedeutender Ort.
Im Jahre 1453 bestand bereits ein eigenes Kirchspiel, das dem heiligen St. Georg geweiht war.


Freundschaft Hettenhausen/Pfalz

Neben Hettenhausen/Rhön gibt es in Deutschland einen zweiten Ort mit dem Namen „Hettenhausen“. Dieser Ort liegt südwestlich von Kaiserslautern im Kreis Pirmasens in der Pfalz und gehört zur Verbandsgemeinde Wallhalben. Seinen Namen erhielt der Ort vermutlich durch seine ersten Einwohner, die „Heto“ oder „Hito“ hießen, einen Name, der zwischen dem 8. Und 11. Jahrhundert in dieser Gegend sehr häufig vorkam. 1585 wurde der Name Hettenhausen urkundlich erstmals in den Büchern des Weißtums Wallhalben erwähnt und gehörte zum Gutsbesitz der Grafen Leiningen-Dachsburg-Falkenburg. Die weitere Ortsgeschichte bis zum 30-jährigen Krieg ist weithin unbekannt. Durch den Krieg von 1618 – 1648 wurde der Ort weitgehend verwüstet. Hunger und Pest taten ihr übriges dazu. Nach dem Krieg erfolgte ein Zustrom Schweizer Bürger, die den Ort wieder bevölkerten. 1778 wurde der Ortname wieder in Büchern des Leininger Grafen erwähnt; in einer Steuererklärung über 75 Gulden, welche die Hettenhausener Bürger entrichten mussten. In den Vorkriegsjahren in 1938 beim Ausbau des Westwalles stieß man bei Grabungen auf Urnen und Krüge römischen Ursprungs aus dem ersten Jahrhundert nach Christus, die beweisen, dass die Gegend seinerzeit durch die Römer bewohnt war.

Die Gründung des Schützenvereins „Edelweiß“

Im Jahre 1960 beschlossen drei Bürger aus Hettenhausen/Pfalz, die in auswärtigen Schützenvereinen aktiv waren, einen eigenen Schützenverein in Hettenhausen zu gründen. Nach zahlreichen Stammtischgesprächen fanden sich dann am 12. Mai 1961 fünfzehn Bürger in der Gaststätte Bauer zusammen, die das Interesse der drei Schützen teilten und gründeten den Schützenverein „Edelweiß“ Hettenhausen/Pfalz. Zum ersten Vorsitzenden wurde Oswald Bastian gewählt.
Da keine finanziellen Mittel vorhanden waren, streckten mehrere Mitglieder einen Betrag von 200,-DM vor und es wurden im gleichen Monat ein gebrauchtes Luftgewehr und drei Scheibenzuganlagen gekauft. Die Anlage wurde im Tanzsaal der Gaststätte Bauer installiert und der Schießbetrieb aufgenommen. Durch das Abhalten einer Tanzveranstaltung und anderer öffentlichen Veranstaltungen wurden Gelder gesammelt, so dass ein Jahr nach der Vereinsgründung ein Reingewinn von 580,-DM verbucht werden konnte. Die Anerkennung des Vereins bei den Mitbürgern spiegelt sich in dem raschen Anstieg der Mitgliederzahl wieder, so dass bald zwei Mannschaften zu den Rundenwettkämpfen gemeldet werden konnten.

Die nächstgrößere Maßnahme der Edelweiß-Schützen war die Initiative zur Errichtung eines Kriegerdenkmales. Durch eine Dorfspendenaktion konnte die Hälfe der Kosten gesammelt werden. Die Familien Bissdorf und Bill stellten in der Dorfmitte ein Grundstück zur Verfügung und mit Hilfe der Gemeinde und der Bundeswehr, welche den Monolithen kostenlos transportierte und aufstelle, konnte am 10.09.1966 die Einweihung des Kriegerdenkmales erfolgen.

Durch die stetig steigende Zahl der aktiven Schützen wurden die Räumlichkeiten in der Gaststätte Bauer für die Schießsportlichen Veranstaltungen zu klein und der Gedanke an ein eigenes Schützenhaus wurde geboren. Im März 1967 kaufte der Verein eine alte Postgarage für 500,-DM und transportierte die zerlegte Garage durch einheimische Landwirte mit Traktoren nach Hettenhausen. Nachdem die Gemeinde kostenlos ein Grundstück zur Verfügung stellte, begannen im April 1969 die Bauarbeiten für das neue Schützenhaus. Neben der Posthalle als Schießstand wurden noch eine Küche und ein Aufenthaltsraum sowie sanitäre Anlagen angebaut. Doch das ganze Projekt schien an Geldmangel zu scheitern. Das heutige Ehrenmitglied Hans Sondinger stellte ein zinsloses Darlehen von 2000,-DM zur Verfügung, die Gemeinde beteiligte sich mit weitern 2000,-DM und ein Bankkredit in gleicher Höhe trugen zum Weiterbau bei.
Zwei Jahre später wurde mit Hilfe einer Spendenaktion unter den Mitgliedern ein weiterer Anbau, der heutige Gastraum, in Angriff genommen. Der nur mit einem Holzgestell geschaffene überdachte Platz, vorgesehen für Grill- und Sommerfeste, erhielt später festgemauerte Außenwände und im Juli 1973 konnte das erste Schützenfest in den eigenen Räumlichkeiten gefeiert werden. Der endgültigen Innenausbau erfolgte in weiterer Eigenarbeit ein Jahr später und wurde im Mai 1975 abgeschlossen.

Die Freundschaft

Die 1.Vorsitzenden Peter Reuß und Artur Kröher waren 1985 beide Schützenkönig in ihren Vereinen.

Eigentlich hätte hier die Vereinsgeschichte enden können, doch der Wunsch des inzwischen 16-jährigen Vereins nach freundschaftlichen Beziehungen zu einem anderen Schützenverein war stärker. Bekannt war, dass es in der damaligen Bundesrepublik zwei Orte mit dem Namen Hettenhausen gab und so nahm der Vorsitzende Arthur Kröher im Jahre 1977 Verbindung zur Gemeindeverwaltung Hettenhausen/Rhön auf. Nach mehreren Telefonaten und Briefwechsel zwischen den beiden Schützenvereins- vorsitzenden kam es dann zum ersten Freundschaftsbesuch der „Tramps von der Pfalz“ in Hettenhausen/Rhön. Seitdem erfolgten mehrere gegenseitige Besuche der beiden Vereine und es entstanden viele Freundschaften und Bekanntschaften, die heute noch zu privaten Gegenbesuchen führen.

Die Gegenseitigen Freundschaftsbesuche werde alle 5 Jahre wiederholt.